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10.12.2019 | Kommentare: 0
Beitrag per Email empfehlenWie in vielen bundesweiten Städten besteht auch in Sinzig seit Jahren die Diskussion um eine öffentliche Toilette in der Innenstadt. Insbesondere seit dem per Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) am 1. Mai 2002 in Kraft getreten ist und die entsprechenden Ländergleichstellungsgesetze. Jedoch gerade die öffentlichen stillen Örtchen erweisen sich bundesweit als sehr problembehaftet im laufenden Betrieb. So findet man bei Google zu den Stichworten „Öffentliche Toilette Vandalismus“ 222.000! Einträge. Der Vandalismus und Kriminalität sind ausgerechnet am „Stillen Örtchen“ besonders ausgeprägt. Viele Städte und Kommunen müßen Jahr für Jahr erhebliche finanzielle Mittel für die die Beseitigung der Schäden und der Wiederherstellung verbuchen. Das hat zur Folge, das manche dieser öffentliche Einrichtungen wieder geschlossen wird, da die laufenden Kosten nicht mehr getragen werden können. Oftmals wird versucht dieses Problem durch begrenzte Öffnungszeiten in den Griff zu bekommen oder man ist um integrierte Lösungen bestrebt. So auch in Sinzig mit dem entsprechenden Angebot sowohl im Rathaus wie jetzt auch im Sinziger Schloss.
Mit dem Förderprogramm „Tourismus für alle“ in der Modellregion Ahrtal eröffnete sich die Möglichkeit für Sinzig, eine hohe Förderquote für die Errichtung einer öffentlichen, barrierefreien WC-Anlage. Während man sich im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss mehrheitlich für die mögliche Realisierung auf dem Kaiserplatz aussprach, gab es bei den Haushaltsberatungen, insbesondere aufgrund der eingangs erwähnten Auswirkungen und erheblichen Folgekosten, keine Mehrheit für diesen Standort.
Auch im Hinblick auf die nicht barrierefrei zugängliche Touristinfo in den angemieteten Räumlichkeiten Bachovenstraße, brachten die Freien Wähler den Vorschlag für ein nachhaltiges Konzept zur Nutzung der seit Jahren leerstehenden Immobilie Bares-Haus auf dem Kirchplatz für die Touristinfo und integrierter barrierefreien öffentlichen WC in die Diskussion ein. Neben Synergieeffekten für die Stadt würden hiervon auch die Besucher profitieren, zumal an diesem zentralen Standort sowohl entsprechend ausgewiesene Parkplätze und barrierefreie Zuwege vorhanden sind. Über diesen Vorschlag wurde demokratisch abgestimmt und es gab hierfür einen klaren Mehrheitsbeschluss verbunden mit dem Auftrag, die entsprechende Planung hierfür einzuleiten.
Bereits während der Sitzung verbreiteten Mandatsträger über diesen Beschluss ihren Unmut in den sozialen Medien. „Kein Herz für Senioren und Gehbehinderte in Sinzig?“ lautet die Überschrift der jüngste Pressemitteilung der Grünen Sinzig, die sehr einseitig polarisierend die grüne Sichtweise wiedergibt und Fakten unter den Tisch fallen läßt.