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25.11.2016 | Kommentare: 2
Beitrag per Email empfehlenNach jahrelangem Stillstand kam Anfang 2012 Bewegung in die Bauruine in der Sinziger Gudestraße. Allerdings nicht, weil das Gebäude endlich fertiggestellt wird, sondern weil der Schandfleck im Herzen der Innenstadt dem Erdboden gleich gemacht wird. Bis Mitte Februar, soll das massive Gebäude abgerissen und die Baugrube verfüllt sein. Die Abrissarbeiten haben Anfang dieser Woche begonnen – Kosten: 120 000 Euro.
Ein Blick zurück: Vor mehr als zehn Jahren hatten sich mehrere private Investoren zusammengeschlossen, alte marode Häuser und Grundstücke an der Gudestraße aufgekauft und den Bau eines Büro- und Wohnhauses samt Tiefgarage angestrebt. Doch schon bald – der Rohbau war gerade hochgezogen – herrschte Stillstand. Scheinbar war es zu finanziellen Engpässen gekommen. Lange Zeit bewegte sich nichts, dann ging die Investorengemeinschaft in die Insolvenz, und der Bau ging in den Besitz der Banken über.
Das Areal verkam zur Mülldeponie und zum nächtlichen Treffpunkt von Jugendlichen. Ende 2009, nach zähem Ringen im Rat, erwarb die Stadt Sinzig schließlich das rund 830 Quadratmeter umfassende Areal samt Bauruine aus der Zwangsversteigerung für den Preis von rund 162 500 Euro. Dann allerdings herrschte erst einmal Stillstand. Denn die Frage nach der künftigen Nutzung erhitzte nicht nur die politischen Gemüter, sondern verlangte von den Anliegern einmal mehr viel Geduld.
Quelle General Anzeiger 11.01.2012
Sinzig. In seiner jüngsten Sitzung hat er Stadtrat Nägel mit Köpfen gemacht. Auf dem Grundstück der einstigen Simmobilia-Ruine werden ein kleiner Park und zehn Parkplätze entstehen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 45.000 Euro.
Große Diskussionen gab es für die Planungen nicht, obwohl die Simmobilia-Ruine über Jahre hinweg die kommunalpolitischen Wogen hochschlagen ließ.
Die Abstimmung erfolgte einstimmig. Es gab allerdings vier Enthaltungen aus den Reihen der Sozialdemokraten. Damit dürfte eine unendliche kommunalpolitische Geschichte zu den Akten gelegt sein. Die Stadt Sinzig hofft übrigens für das Projekt noch auf Fördermittel. Ein entsprechendes förderrechtliches Verfahren mit der ADD läuft.
Im Januar 2012 waren die der Sinziger Gudestraße die Bagger angerückt, um die Bauruine in der Innenstadt schlechthin im Wortsinne dem Erdboden gleichzumachen. Kosten für die Abrissaktion: seinerzeit rund 120.000 Euro. Ein Vierteljahrhundert lang hatte das Simmobilia-Projekt in der Gudestraße nicht nur für tristen Müllkippencharme gesorgt, sondern auch die politischen Wellen in Sinzig hochschlagen lassen.
Zur Vorgeschichte: Angeschoben wurde das Projekt Mitte bis Ende der achtziger Jahre von der Simmobilia GbR.
Ein bekannter Kölner Architekt und ein ebenso bekannter Sinziger Rechtanwalt legten dabei ein besonderes Finanzierungskonzept vor. Ohne großes Eigenkapital sollten Baufirmen und Handwerker eine Einkaufspassage zwischen Gudestraße und Koblenzer Straße errichten und dafür mit Anteilen an der Gesellschaft und deren erwarteten Mieteinnahmen beteiligt werden. Aus den hochfliegenden Plänen wurde aus den verschiedensten Gründen aber nichts.
Dafür wuchsen dann aber Stück für Stück die „halb fertigen Rohbauten“, an denen die Bautätigkeit dann im Lauf der Jahre endgültig zum Erliegen kam.
Bereits seit dem Jahr 2007 hatte es Verhandlungen zwischen der Stadt und der Eigentümergemeinschaft gegeben, in deren Besitz das Anwesen war. Den Eigentümerwechsel hin zur Stadt Sinzig gab es dann aber erst im Herbst 2009.
Im Zwangsversteigerungsverfahren erwarb die Stadt das rund 850 Quadratmeter große Areal. Kaufpreis seinerzeit rund 162.000 Euro. Dabei war die Stadt Sinzig einzige Bieterin.
Über den Kauf selbst, den Kaufpreis, aber auch die Alternativen der Nutzung wurde weiterhin im Rat kräftig gestritten. Dies sorgte ebenso für Verzögerungen wie die angespannte Haushaltslage der Stadt. Die nun vom Rat endgültig verabschiedete Variante mit kleinem Park und Parkplätzen war schon seit geraumer Zeit von der Verwaltung favorisiert worden.
Quellen
General-Anzeiger Bonn 30.08.2008 http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/Aus-der-Ruine-soll-eine-Gr%C3%BCnfl%C3%A4che-werden-article176652.html
Flächennutzungsplan, dessen Fertigstellung mahnt das Löhndorfer Ratsmitglied Münch in betont bedeutungsschwanger-gravitätischen Stimmlage in der jüngsten Ratssitzung an. An wen richtet sich diese Aufforderung wohl ? Vielleicht an den Bürgermeister, der sicherlich dafür Sorge getragen hat, dass dieses wichtige Steuerungsinstrument der Stadt regelrecht verschleppt wurde. Aus dessen Sicht gab es gute Gründe: Mit der beabsichtigten Ausweisung zusätzlicher Wohnbau- Gebiete kann man sich -wie geschehen- dauerhaft politisches Wohlverhalten sichern. Zuständig ist allerdings der Stadtrat selbst, der erkennbar Probleme damit hatte, wieviel Flächen, hübsch aufgeteilt aufgeteilt auf die Stadtteile und damit auch Löhndorf- , bekommen soll. Die Landespflege, Ökologie und Landesplanung, Erschließungsprobleme, Lärmschutz zur Autobahn hin usw. waren oftmals ein Hindernis. Dies zum Leidwesen einiger Ortsfürsten, die sich Gemarkungs-Bereiche reklamiert hatten. Erstaunlich ist, dass Münch selbst, hartgestählter Dominator des Rates und Spezialist für Hintergrundgespräche hier nicht zielbezogen zu einem Ergebnis kam. Wetten, dass dies aber bis zum 31.12.2017 und damit noch in der Amtszeit Kroegers angestrebt wird ? Man benötigt nicht sehr viel Fantasie, um diese Absprachen erahnen zu können.
„Privatisierung der Gewinne-Sozialisierung der Verluste“, damit kann man die gesamte Aktion umschreiben. Es wurde gewollt versäumt, die Möglichkeiten einer Kaufpreisminderung des weiteren Versteigerungsverfahrens abzuwarten. U.U. hätten sich zu einem wesentlich geringeren Kaufpreis -dem tatsächlichen Marktwert- dennoch Private interessiert. Die Stadt fühlte sich bemüßigt, zu einem total überhöhten Preis zu kaufen. Ein strategisches Ziel wurde damit allerdings erreicht: Eine kräftige Verlustminderung der in der Simmobilia GBR beteiligten Unternehmen, Firmen usw. Dies allerdings zu Lasten der Allgemeinheit, des Steuerzahlers.
In der Tat: Teuere Parkplätze gibt es nicht.